Stadt Kempen, 23. Juli 2014. Bürgermeister Volker Rübo und der technische Beigeordnete der Stadt Kempen, Stephan Kahl, haben Vertreter der Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“ zu einem gemeinsamen Gespräch im Rathaus empfangen. Während des engagierten und lebhaften Austauschs wurden gegenseitige Vorwürfe zum persönlichen Umgang offen angesprochen und es wurde versucht, Missverständnisse auf beiden Seiten auszuräumen. Stellvertretend für die inzwischen rund 40 aktiven Mitglieder von „Denk mal an Kempen“ stellten Marcel Rau, Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, Tom Engstfeld und Daniela Rau die bisherige Arbeit und die Forderungen der Initiative vor.

So haben sich bei einer Versammlung im Juni sechs Arbeitsgruppen gebildet, darunter beispielsweise „Historische Recherchearbeit“, die dem Denkmalschutz in Kempen wertvolle Hilfestellung bieten werden. Seit der Gründung der Initiative hat „Denk mal an Kempen“ eine große Resonanz in der Kempener Bevölkerung erfahren: Rund 450 Unterschriften, die die Forderungen der Initiative unterstützen, konnten Bürgermeister Rübo überreicht werden. Neben den 40 aktiven Mitgliedern der Initiative zählt Denk mal an Kempen circa 150 passive Unterstützer und aktuell 723 Facebook-Fans.

Marcel Rau (Denk mal an Kempen) übergibt Bürgermeister  Volker Rübo die Liste mit rund 450 Unterschriften.  (Foto: Denk mal an Kempen).

Marcel Rau (Denk mal an Kempen) übergibt Bürgermeister
Volker Rübo die Liste mit rund 450 Unterschriften.
(Foto: Denk mal an Kempen).

Bürgermeister Volker Rübo zeigte sich offen für das Engagement der Kempener: „Es ist bekannt, dass mir bürgerschaftliche Beteiligung sehr am Herzen liegt. Für einen weiteren konstruktiven Dialog stehe ich gerne zur Verfügung, die originäre Zuständigkeit von Rat und Verwaltung stelle ich jedoch nicht in Frage.“

Das – so stellten die Vertreter der Initiative klar – hätten sie auch nie in Zweifel gezogen. Aber es gebe auch keinen „Alleinvertretungsanspruch“ für Politik, der nur bei den Parteien oder in der Verwaltung liege. In Kempen gebe es zahlreiche engagierte Menschen, die unabhängig von Parteien die Gegenwart und Zukunft dieser Stadt mitgestalten wollen.

Technischer Beigeordneter Kahl vertrat die Meinung: „Mit einem vorbildlichen Sanierungsprozess über 4 Jahrzehnte ist es gelungen, Kempen zu einem leistungsstarken, attraktiven und lebendigen Mittelzentrum zu entwickeln. Ein weitsichtiges Sanierungskonzept aus den 60er Jahren und ein konsequentes Umsetzen dieser Sanierungsziele mit Fingerspitzengefühl sind der Garant für die heutige Qualität. Rat und Verwaltung lassen keinen Zweifel an der Verpflichtung, die Werte der historischen Stadtidentität zu erhalten aber auch Entwicklung zu ermöglichen.“

Nachdem die Forderung der Initiative nach einem eigenständigen Denkmalausschuss bereits umgesetzt wurde, müssen laut Kahl „künftige Arbeitsschwerpunkte und Verfahrensabläufe durch den neuen Denkmalausschuss beraten und festgelegt werden. Die Verwaltung bewertet die vorgebrachte Kritik und Anregungen aus der Bürgerinitiative und den politischen Kreisen. Die derzeit vorbereitete Beratungsvorlage für die erste Sitzung des neuen Denkmalausschusses am 15. Sept. 2014 wird sich u.a. mit den Anregungen auseinandersetzen, Beratungsunterlagen zu ergänzen (Stellungnahme des LVR-Amtes für Denkmalpflege beifügen), die Öffentlichkeitsbeteiligung auszudehnen, die Bewertungskriterien im Denkmalbereich zu erweitern (Überprüfen und Ergänzen der Denkmalliste, Erarbeiten eines Denkmalpflegeplanes) sowie bezahlbaren Wohnraum in der Stadt anzubieten.“

Die anwesenden Mitglieder der Initiative betonten, dass ihre Arbeit auch nach einer Entscheidung über Peterstraße 20 weitergehe. Es stellen sich noch dringende Fragen: Erstellung einer Denkmalliste, Soziales Wohnen in der Innenstadt und die Zukunft der Burg.

Marcel Rau, Initiator von Denk mal an Kempen: „Wir halten es für wichtig, dass Stadt und Initiative die Basis für einen zukünftigen Dialog legen konnten. Wir nehmen auch das Angebot für weitere Gespräche gerne an, denn der Erhalt unserer lebenswerten und sozial intakten Stadt mit ihrer liebenswerten und lebhaften Altstadt ist unser gemeinsames Interesse.“