Es ist sehr wichtig für Kempen, dass die Löschung von Peterstraße 20 aus der Denkmalliste nicht mehr angestrebt wird. Wenn die Fassade nicht abgerissen wird, dann behält die Altstadt an dieser wichtigen Stelle zumindest teilweise ihr charakteristisches Gesicht. Der geplanten Bauhöhe am Donkwall sowie der geplanten Dachgestaltung von Peterstraße 20 stehen wir nach wie vor kritisch gegenüber. Wir begrüßen aber die offensichtliche Kompromissbereitschaft und sind auf die Ansicht des Donkwalls gespannt. Es muss sichergestellt werden, dass die Garagenzufahrt auch zukünftig nicht über die Peterstraße sondern weiterhin über die Rabenstraße erfolgt. Wir freuen uns, dass die Öffentlichkeit nun bereits vor der Denkmalausschusssitzung über die Pläne informiert wird. Dies ist sicher ein begrüßenswerter Schritt in die richtige Richtung. Bei zukünftigen Bauvorhaben dieser Größenordnung, die die historische Altstadt betreffen, halten wir eine Bürgerversammlung für notwendig.
Dass die historische Bausubstanz der Nachbargebäude von Peterstraße 20 aufgrund fehlender Investitionen in den vergangenen Jahren möglicherweise nicht mehr zu erhalten ist bedauern wir sehr. Hier sollten alle Beteiligten herausfinden, wie es soweit kommen konnte. Wir brauchen offensichtlich dringend Strategien für den Fortbestand der Altstadt in der Zukunft – sonst werden immer wieder denkmalgeschützte Häuser und erhaltenswerte historische Bausubstanz infrage gestellt werden. Wir müssen im Interesse der gesamten Bürgerschaft, vor allem aber im Sinne unserer Nachfahren, verhindern, dass Kempens historische Altstadt Jahr für Jahr an historischer Substanz verliert, dass ihre unverwechselbare Atmosphäre Stück für Stück unwiderruflich abgebaut wird.
Auch das Problem der Gentrifizierung darf nicht außer Acht gelassen werden. Hier ist die Stadt dringend gefordert, Konzepte für mehr bezahlbaren Wohnraum in Zentrumsnähe zu schaffen.
Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“
Kempen, November 2014