Stadt Kempen, 14. Dezember 2014. Die Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“, die sich den dauerhaften Erhalt der Kempener Altstadt auf die Fahnen geschrieben hat, beschränkt sich in ihren Aktivitäten und Forderungen nicht nur auf das Thema Denkmalschutz. Auch soziale Aspekte, wie die drohende Verdrängung einkommensschwächerer Bevölkerungsgruppen aus der Innenstadt, gehören zu den Themen, mit denen sich die Initiative intensiv beschäftigt.
Laut aktuellem Mietspiegel zahlt man in Kempen einen deutlich höheren Quadratmeterpreis als in benachbarten Städten: Während dieser in Tönisvorst bei 6,32 Euro, in Viersen bei 6,14 Euro und in Grefrath bei 5,54 Euro liegt, kostet der Quadratmeter in Kempen 8,35 Euro. Für neue Wohnungen in der Altstadt muss man laut Immobilenscout24.de sogar 10 Euro und mehr pro Quadratmeter zahlen.

4.800 Euro der Quadratmeter – wer bietet mehr?
Für die geplante Bebauung an der Ecke Peterstraße/Donkwall kündigte Axel Schmitz bei einer Versammlung von „Denk mal an Kempen“ am 21.10.2014 an, dass der Quadratmeterpreis für die vorgesehenen Neubauwohnungen bei rund 4.800 Euro liegen werde. „Bedenkt man, dass auch auf der Ellenstraße und An St. Marien 8 Begehungen stattgefunden haben, die Umbauvorhaben vorbereiten sollen, stellt sich die Frage, ob die Altstadt zur riesigen „Schlossallee“ werden soll, in der Durchschnittsverdiener nichts mehr zu suchen haben“, so Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, der sich unter anderem zu diesem Thema bei Denk mal an Kempen engagiert, und führt weiter aus: „Wir sehen hier eine Tendenz zur Gentrifizierung und wollen daher von der Verwaltung und den im Rat vertretenen Parteien wissen, wie sie diese Situation beurteilen und was sie dagegen zu unternehmen gedenken.“
Über dieses und über weitere Themen, die in den verschiedenen Arbeitsgruppen der Initiative behandelt werden, möchte man sich in naher Zukunft mit den Verantwortlichen der Stadt Kempen austauschen.

Die im März 2014 gegründete Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“ setzt sich für den langfristigen Erhalt der Kempener Altstadt ein und hat zu diesem Zweck sieben zentrale Forderungen aufgestellt. Neben der bereits erreichten Trennung von Bau- und Denkmalausschuss, fordert „Denk mal an Kempen“ den Erhalt des Denkmalschutzes von Peterstraße 20, eine Revision der Denkmalliste, die Erarbeitung eines baulichen Konzepts für die Altstadt, mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei Vorhaben, die die Kempener Altstadt betreffen, die Einberufung eines Denkmalbeirats sowie die Einführung eines Denkmalpflegeplans.