Stadt Kempen, 7. Oktober 2016. Anlässlich der anhaltenden Diskussionen zur Zukunft der Kurkölnischen Landesburg appelliert die Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“ an die Verantwortung des Kreises Viersen und der Stadt Kempen. Sie erinnert daran, dass mit der ausstehenden Feststellung des Denkmalwerts eine maßgebliche Entscheidungsgrundlage weiterhin fehlt.

Wie sieht die Zukunft der Kempener Burg aus? Darüber wurde in den vergangenen Jahren ausgiebig diskutiert – und nach Ansicht der Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“ viel wertvolle Zeit vergeudet. Die Bürgerinitiative „Denk mal an Kempen“ mahnt, dass ein grundlegendes Entscheidungskriterium noch fehlt: die Feststellung des Denkmalwertes. „Studentenworkshops wurden abgehalten und politische Debatten wurden geführt, bevor überhaupt ein Gutachten zum Denkmalwert des Burginneren vorlag. Dies steht noch immer aus und macht eine seriöse Entscheidung zur Zukunft der Burg unmöglich“, äußert sich der Kempener Historiker Dr. Hans Kaiser, Mitgründer von „Denk mal an Kempen“.

Zwar unterstützt „Denk mal an Kempen“ ausdrücklich die Ankündigungen der Politik, die Landesburg öffentlich nutzbar und für die Bürger zugänglicher zu machen, jedoch sei die Bewertung durch das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland für den weiteren Prozess elementar.

Kritisch bewertet „Denk mal an Kempen“ zudem das Vorgehen des Kreises Viersen. „Der Kreis Viersen darf sich nicht aus seiner Verantwortung für die Burg stehlen. Es kann nicht sein, dass die Burg mit dringendem Sanierungsbedarf an die Stadt Kempen übergeben und die Kosten auf die Kommune abgewälzt werden“, appelliert Dr. Hans Kaiser und führt fort: „Zukünftig sollten Gelder direkt in die Sanierung des bedeutendsten Kempener Denkmals fließen, anstatt sie in Alibiveranstaltungen wie den Studentenworkshop zu investieren, dessen Ergebnisse zu keinem Zeitpunkt in den Planungen eine Rolle spielten.“

„Denk mal an Kempen“ unterstreicht erneut die Forderung nach einem Denkmalbeirat, wie er in vielen deutschen Städten bereits erfolgreich etabliert ist. Dieser könnte einen derart komplexen Entscheidungsprozess beratend und mit fachlicher Expertise begleiten.