Am 13. 12. 2019 verstarb Bernhard, kurz Ben Burchardt.

Ben Burchardt war 2005 nach Tönisberg gezogen und wurde schnell heimisch. Der Diplomingenieur war nicht nur technisch interessiert, er beschäftigte sich mit Themen der Baugeschichte und des Denkmalschutzes. Sein besonderes Augenmerk galt der Bockwindmühle, nach der die Straße benannt ist, an der er wohnte. Schon 2006 knüpfte er erste Kontakte zu Tönisberger Gleichgesinnten und Mitgliedern des Tönisberger Heimatvereins anlässlich eines Pfingstfestes an der Mühle. Bereits zwei Monate später war Burchardt Mitglied im Heimatverein, von 2009 bis 2012 war er dessen stellv. Vorsitzender. In dieser Funktion sah er in der Mühle nach dem Rechten, erforschte die Mühle, informierte über das Denkmal, wurde Ansprechpartner. Auch nach seinem Rücktritt aus dem Vorstand blieb er dieser Aufgabe treu, war für viele so etwas wie der Mühlenwart. Ben Burchardt veranstaltete Mühlenführungen für Erwachsene wie für Kinder, für Gruppen, gerne für Schulklassen. Auch für Klassen, die in der Schaephuyser Jugendherberge untergebracht waren, gehörte eine Wanderung zur Bockwindmühle mit Besichtigung zum Programm. Ben Burchardt vertiefte stetig sein Wissen über historische Mühlen, besuchte zahlreiche Mühlen, nahm Kontakte zu Mühlenbauern auf, suchte Verbindungen zu Mühlenvereinen. Die Ergebnisse seiner Recherchen und Forschungen sammelte er akribisch in einem sich stetig zu einer Art Archiv erweiterten Fundus, den er zu einem erheblichen Teil digitalisierte. Nicht nur Stolz verband Burchardt mit „seiner Mühle“. Die sich mehrenden Schäden bereiteten ihm auch zunehmend Sorgen. Immer wieder mahnte er in Eingaben Sanierungsmaßnahmen an. Immer wieder fuhr er zu Sitzungen der zuständigen Ratsausschüsse und forderte zum Handeln auf. Dass nunmehr umfangreiche Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen geplant sind, geht auch auf die hartnäckigen Initiativen von Ben Burchardt zurück.

Seit 2012 beschäftigte sich Ben Burchardt, angeregt durch die damals aufkommende kontroverse Debatte, mit der Zechenanlage. Er schloss sich der Bürgerinitiative an und war zwei Jahre später Mitgründer des Fördervereins Niederberg 4. Im Jahre 2016 wurde er stellv. Vorsitzender dieses Vereins. Neben dem Vorsitzenden Peter Kunz wurde Ben Burchadt zu einem der Gesichter des Vereins. Auch auf dem Gebiet des Bergbaus bzw. der Geschichte des Bergbaus in Tönisberg eignete er sich ein umfangreiches Wissen an. Auch hier bereicherte er sein persönliches Archiv.  Ben Burchardt verblieb in seinem Amt bis zur Auflösung des Vereins im September 2019.

Er gehörte zu den Initiatoren des „Denk mal an Kempen e. V.“ und wollte sich in diesem neu entstehenden Verein weiterhin dem Denkmalschutz, insbesondere den Mühlen in Kempen und der Zechenanlage widmen.

Peter Kunz, als Vorsitzender des Vereins der Zechenfreunde Tönisberg i. L. und Heinz Wiegers als Vorsitzender des „Denk mal an Kempen e. V.“ sind bestürzt über den Verlust ihres liebenswürdigen, engagierten, kompetenten Weggefährten und Freundes und sprechen auch im Namen ihrer Vereine der Familie ihr Mitgefühl aus, verbunden mit dem Versprechen, im Sinne des Verstorbenen weiterzuarbeiten.