Der Denk mal an Kempen e. V. sorgt sich um die Zukunft der Denkmalpolitik in Kempen. Die Kempener Parteien beraten am kommenden Montag, den 21. September 2020, über die Ausgestaltung der Ausschüsse. Der Verein befürchtet eine erneute Zusammenlegung von Denkmalausschuss mit Bauausschuss, vor der er eindringlich warnt. Man fürchtet erneute Interessenskonflikte und nicht-öffentliche Entscheidungen zum Nachteil der Kempener Denkmäler. Lediglich eine Kombination aus Kultur- und Denkmalausschuss wäre laut Verein eine vertretbare Option.
„In den letzten Tagen wurde in den Medien darüber spekuliert, den eigenständigen Denkmalausschuss mit anderen Ausschüssen zusammenzulegen“, so Vereinsvorsitzender Heinz Wiegers. „Dass die Eigenständigkeit des Denkmalausschusses nach der Kommunalwahl infrage gestellt werden würde, war zu erwarten. Schließlich wurde der Ausschuss in der vergangenen Legislaturperiode doch eher stiefmütterlich behandelt“, bedauert Wiegers. „Wir warnen eindringlich davor, alte Fehler zu wiederholen. Denkmalausschuss und Bauausschuss müssen getrennt bleiben.“
2014, im Rahmen des damals geplanten Abrisses und Bauvorhabens von Peterstraße 20, hatte Denk mal an Kempen den Interessenskonflikt von Bau- und Denkmalausschuss in die öffentliche Diskussion gebracht und letztlich die Trennung der Ausschüsse bewirkt.
Ein gemeinsamer Kultur- und Kulturausschuss wie in Krefeld?
„Auch wenn heute die Themen Klima- und Umweltschutz berechtigterweise die Medien dominieren und auch in Kempen stärkere Beachtung erfordern, dürfen wir das Thema Denkmalschutz nicht vergessen. Schließlich liegt der Charme unserer Stadt in ihrer historischen Altstadt begründet. Den Denkmälern sollte der Stellenwert eingeräumt werden, den sie verdienen“ so Wiegers weiter.
Der Denk mal in Kempen e. V. sieht auf den Denkmalausschuss große Aufgaben zukommen, beispielsweise die Planungen zur Zukunft der Kempener Burg. Für diese hat der Verein bereits ein Nutzungskonzept präsentiert. Heinz Wiegers: „Sollten die Parteien den Nutzen eines eigenständigen Denkmalausschusses nicht wahrnehmen, wäre aus unserer Sicht nur eine Zusammenlegung mit dem Kulturausschuss sinnvoll und vertretbar. Dies wird beispielsweise auch in Krefeld seit Jahren erfolgreich praktiziert. Für den Schutz unserer Denkmäler ist eine historische Einordnung wichtig. Bei einer Zusammenlegung mit dem Bauausschuss würde die technisch-planerische Perspektive überwiegen. Interessenskonflikte sind dann vorprogrammiert, Entscheidungen würden häufig bei nicht-öffentlichen Sitzungen getroffen und bei einer Güterabwägung zögen die Denkmäler immer den Kürzeren. Es muss sichergestellt werden, dass dem Denkmalausschuss der Stellenwert zuteilwird, den er verdient und der dem Anspruch der Stadt Kempen entspricht.“