1. Denkmail

 

Liebe Mitglieder,

die Pandemie hat uns weiterhin fest im Griff, die Infektionszahlen erreichen täglich neue Höhepunkte. Immerhin gibt es neben den Lockerungsverheißungen, die uns stets verlässlich begleitet haben, auch Prognosen von kompetenter und verantwortlicher Seite, die Grund zu Hoffnungen geben, dass wir in nicht mehr allzu ferner Zeit wieder Veranstaltungen durchführen können. Wir, der Vorstand, freuen uns darauf.

Am Samstag, dem 12. März, planen im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion die Rheinische Post, die Firma Schönmackers Umweltdienste und die Stadt Kempen die 23. Auflage der Aktion „Frühjahrsputz“. Diese Aktion war vor Corona ein fester Bestandteil des Kempener Jahreskalenders. Vor zwei Jahren war „Denk mal an Kempen“ angemeldet, sagte aber wegen der Coronalage die Teilnahme ab. Im Vorjahr fand die Aktion nicht statt. Nun habe ich eine Anfrage der Veranstalter vorliegen, ob wir uns in diesem Jahr beteiligen werden. Ich bitte euch/Sie daher um Rückmeldung bis zum 11.2. an meine Mail-Adresse, wer sich an einer Aufräumaktion unseres Vereins beteiligen würde. Voraussetzung wären natürlich eine Pandemielage und Durchführung, die eine Teilnahme verantworten lassen. Die Anmeldung würde ich davon abhängig machen, dass sich genügend HelferInnen melden.

Die Landesregierung hat eine Novelle des Denkmalschutzgesetzes von 1980 auf den Weg gebracht. Die zuständige Ministerin hatte ein Inkrafttreten zum 1. Januar 2022 angekündigt. Im vergangenen Jahr fand eine Anhörung der betroffenen Verbände statt, die massive Kritik an dem Entwurf äußerten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz startete eine Online-Petition und übergab der Ministerin am 1.12. 21 mehr als 24000 Unterschriften. Das Ministerium, durch die Bearbeitung der Folgen der Flutkatastrophe sehr belastet, war nicht in der Lage, die Ergebnisse der Verbändeanhörung zügig abzuarbeiten. Es ist daher fraglich, ob die Verabschiedung einer überarbeiteten Novelle noch vor der Landtagswahl gelingt. Die letzten Sitzungen des Landtags sind für den 6./7. April geplant. Die Grünen, so liest man, wollen im breiten Konsens wenigstens erreichen, dass bauliche Veränderungen im Sinne des Klimaschutzes ermöglicht werden, z. B. Photovoltaik auf Denkmälern.

Im Dezember erschien die zweite Ausgabe unseres Magazins „Denk_malK“. Die Nummer 3 soll sich schwerpunktmäßig mit der Kempener Burg beschäftigen, mit ihrer Baugeschichte, mit ihrer Nutzung in Vergangenheit und Gegenwart und mit Perspektiven und Ideen für die Zukunft. Über Beiträge, Anregungen, Tipps von Ihnen/euch würden wir uns freuen. Ebenso dankbar sind wir ggfs. für Vorschläge zur Verteilung des Magazins.

Kempen hat allen Grund stolz zu sein, stolz auf seine Geschichte, stolz auf seine historische Bausubstanz, stolz auf die Burg, stolz auf seinen größten Sohn Thomas, stolz auf seine Feste und Traditionen, stolz ….  Es gäbe vieles, was man aufzählen könnte, das würde sicherlich den Rahmen sprengen. Nicht unerwähnt bleiben dürfen aber, gerade in diesen Tagen, der Bürgersinn und die lange Tradition der bürgerlichen Teilhabe und Selbstverwaltung. Im Jahre 1322 wählten die Kempener ihren ersten Magistrat, dem damals 19 Bürger der Stadt angehörten. Unser Kempener Stadtrat kann damit auf eine 700 jährige Geschichte zurückblicken, 700 Jahre, in denen meist engagierte Ratsmitglieder, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlten, Zeit investierten, aber auch Mühen, teilweise auch Opfer und Gefahren auf sich nahmen.  Ergebnis auch ihrer Arbeit und meist guter Entscheidungen ist unsere Stadt, wie sie heute ist, eine Stadt, in der man sich wohl fühlt.

 

Viele Gruße

Heinz Wiegers, 7. Februar 2022