Antworten der FDP Kempen

1) Soll der Denkmalschutz für das Haus Peterstr. 20 weiter bestehen bleiben und die Bebauung an dieser Stelle zweigeschossig bleiben?

Ja.

2) Soll die Denkmalliste der Stadt Kempen überprüft und um Aussagen zu siedlungsgeschichtlichen, sozialen oder anderen Aspekten ergänzt werden?

Das hört sich vernünftig an, darüber haben wir in der Partei aber noch nicht beraten. Daher kann ich dazu keine abschließende Bewertung abgeben.

3) Soll in Kempen ein Denkmalbeirat unter Einbeziehung Kempener Historiker und Historikerinnen und mit der Heimatgeschichte vertrauter Personen eingerichtet werden, der in die Vorbereitungen von Entscheidungen von Rat und Verwaltung einbezogen wird?

Wir von der FDP halten nichts von einem extra Denkmalbeirat. Dieser Beirat wäre ein Pseudo-Gremium, das gesetzlich bedingt nur empfehlenden Charakter, also nichts zu sagen hätte. Die Fachleute können sich in den Parteien engagieren. Oder man könnte darüber nachdenken, Fachleute als beratende Mitglieder in den Denkmal-Ausschuss zu berufen, wie dies bereits im Schul-Ausschuss mit den Schulleitern der Fall ist.

4) Soll ein vom Bauausschuss getrennter, eigenständiger Denkmalausschuss gebildet werden, um den Interessen des Denkmalschutzes angemessen Rechnung zu tragen?

Ja, damit losgelöst von wirtschaftlichen Interessen die fachliche Bewertung der Denkmalwürdigkeit beraten werden kann.

5) Teilen Sie die Sorge vieler Kempenerinnen und Kempener, dass ein Wohnen in der Innenstadt unerschwinglich wird und beabsichtigen Sie, Maßnahmen gegen diese Entwicklung zu ergreifen?

Das Wohnen in der Kempener Innenstadt ist immer noch für viele Bürger erschwinglich, in einigen Objekten liegen die Preise natürlich am oberen Level. Kempen ist eben als Wohnort sehr beliebt, und das wirkt sich auch bei den Preisen aus. Das ist aber kein Kempener Phänomen, diese Entwicklung gibt es auch in anderen Städten. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft des Kreises Viersen hat in Kempen schon viele Wohnungen zu bezahlbaren Preisen errichtet. Auch die Stadt hat schon verschiedene Objekte mit Seniorenwohnungen gebaut, die mit Wohnberechtigungsschein bewohnt werden können, also Personen mit niedrigem Einkommen zur Verfügung stehen. Grundsätzlich sind wir jedoch der Meinung, dass – abgesehen von den vorgenannten Beispielen GWG und städtischen Seniorenwohnungen z. B. Dr.-Karl-Rudolf-Haus – es nicht eine Kernaufgabe einer Stadt sein kann, preiswerten Wohnraum zu schaffen. Das widerspräche der Generationengerechtigkeit: Wir haben das Geld dazu nicht, und müssten dafür neue Schulden aufnehmen: Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen!

6) Soll auch in Kempen gem. § 25 DSchG NRW ein Denkmalpflegeplan aufgestellt werden, zu dessen Erstellung wissenschaftliche Partner hinzugezogen werden?

Das hört sich sehr vernünftig an, darüber haben wir in der Partei aber noch nicht beraten. Das werden wir bei nächster Gelegenheit tun.

7) Sollen künftig massive Eingriffe in das Stadtbild in öffentlicher Sitzung, nur nach vorausgegangenen Bürgerinformationen, ggf. Bürgerversammlungen, entschieden werden?

Was verstehen Sie unter „massiven“ Eingriffen? Das ist eine sehr ungenaue Formulierung, die einer detaillierten Fragestellung weichen müsste! Die Frage kann man so gar nicht beantworten. Außerdem: Jede geplante Bebauung wird doch im Bau-Ausschuss öffentlich beraten, es finden vorher Anhörungen statt usw.

Fragen zur Kempener Burg

a) Sollen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die Burg der Bürgerschaft vorgestellt und mit ihr diskutiert werden?

Zuerst im zuständigen Ausschuss, dort sollte auch über eine angemessene Bürgerbeteiligung beraten werden.

b) Werden Sie sich gegen eine rein kommerzielle Nutzung der Kempener Burg einsetzen?

Das hängt vom Ergebnis der Machbarkeitsstudie und den Plänen eines möglichen Investors ab. Wir möchten sicherstellen, dass weiterhin Turmbesteigungen möglich sind und würden uns über ein öffentlich zugängliches Café oder Ähnliches im Erdgeschoss freuen. Ich habe es schon oft geäußert: Am liebsten würde ich persönlich die Burg kaufen und darin Seniorenwohnungen errichten!